Masterthesis: WIR SIND DRAN Status Quo Analyse von CSR-Kommunikation in Architektur- und Ingenieurbüros

Leistungen:

  • Interviewbasierte Forschung

Partner:innen:

  • Befragte Expert:innen: Martin Haas, Dr. Frank Heinlein, Michael Kuhn, Lynn Mayer, Matthias Palloch, Amandus Samsøe Sattler, Prof. Werner Sobek

Projektzeitraum:

  • 2020/2021

Warum entsprechen wir in unseren Planungs- und Bauprozessen in Punkto Nachhaltigkeit meist nur dem gesetzlich Geforderten? Warum spielen wir die Klaviatur nicht weiter oder breiter? Was würde Architekturschaffende motivieren, sehr viel deutlicher in die Verantwortung zu gehen, in Kreisläufen zu denken, das Umbauen dem Neu-Bauen vorzuziehen und den Ressourcenverbrauch zu minimieren? Wie kann das Zuckerbrot aussehen, wenn die Peitsche nicht genutzt werden will?! 

Diese und ähnliche Fragen haben unsere Gründerin Kathrin Albrecht lange Zeit in ihrer Tätigkeit als Kommunikationsverantwortliche von Planungsbüros beschäftigt. Entsprechend euphorisch war sie, als sich ihr im Rahmen ihres berufsbegleitenden Studiengangs „Communication & Leadership“ die Möglichkeit bot, diesen Fragen in einem wissenschaftlichen Setting auf den Grund zu gehen.

„Wir sind dran … und reden darüber!“ – unter diesem Titel veröffentlichte Kathrin im Jahr 2021 ihre Masterthesis. In ihrer „Status Quo Analyse von CSR-Kommunikation in Architektur- und Ingenieurbüros“ interviewte sie Menschen, die als Wegbereiter:innen und Expert:innen für nachhaltiges Bauen in Deutschland wahrgenommen werden.

„In Zeiten von Ressourcenknappheit, Klimawandel und Fridays for Future ist Kommunikation zum Thema Nachhaltigkeit Pflicht, sollte man meinen. Gleichzeitig kommt die Planungs- und Baupraxis trotz ihrer erheblichen Umwelteinflüsse noch ohne schlechtes Gewissen aus, sagte Amandus Samsøe Sattler in Vorbereitung auf unser Interview. Dies lässt vermuten, dass z. Zt. wenig Notwendigkeit für eine Nachhaltigkeitskommunikation im architektonischen Kontext gesehen wird. 

Zudem scheut der:die Architekt:in per se alles ‚Werbliche‘ und möchte sein nachhaltiges Engagement inklusive der Kommunikation dessen – frei nach dem Ausspruch von Walter Fisch im Jahre 1950 „Tue Gutes und rede darüber!“ – nicht als Greenwashing missverstanden wissen.

Daher frage ich Menschen, die als Wegbereiter und Experten für nachhaltiges Bauen in Deutschland wahrgenommen werden: Wie sieht ein glaubwürdiges Engagement für Nachhaltigkeit aus und wie viel Kommunikation verträgt es? Darf sich ein Architekt eine eigene Haltung erlauben oder ist er in erster Linie Bauherren und Investoren verpflichtet? Wen sollte man über welche Kanäle ansprechen und welche Tools können dabei helfen? Unterliegt die Kommunikation der eigenen Nachhaltigkeitsbemühungen einer gesonderten Strategie oder ist sie vielmehr Teil der Unternehmenskommunikation? Und vor allem: Gibt es einen Königsweg, ein überzeugendes Narrativ, oder nur ‚Trial and Error‘?“

Ein besonderer Dank gilt den befragten Expert:innen Martin Haas, Dr. Frank Heinlein, Michael Kuhn, Lynn Mayer, Matthias Palloch, Amandus Samsøe Sattler und Prof. Werner Sobek, ohne deren Interviewbereitschaft und ehrliche Auskünfte diese Arbeit nicht hätte entstehen können. Ebenso bedankt sich Kathrin bei Nina Eisenbrand, Petra Ronzani, Dr. Marlène de Saussure und Yvonne Schober für deren organisatorische Hilfe bei der Durchführung der Interviews. 

Letztlich hat diese Status quo Analyse nicht nur zu einem weiteren Studienabschluss geführt, sondern auch den Grundstein für BAUKUNST.PLUS gelegt. Denn u.a. hier hat unsere Gründerin Kathrin gelernt, wie sie andere fundiert, mit Kreativität, Strategie und Humor motivieren und dazu empowern kann, nachhaltiger zu agieren.